Unser heutiger Tag begann 7.30 Uhr mit der Besprechung der anstehenden Aufgaben. Um für diese gewappnet zu sein, sprachen wir allerdings zuerst unseren Morgenspruch und lauschten auch fasziniert der hebräischen Version desselben. Danach begann nun der eigentliche Arbeitstag: Von einem Teil unserer Gruppe wurde über das am Vortag gemauerte Rechteck, das an einer Seite offen blieb, eine Deckplatte gegossen. Auf diese wird dann letztendlich der Pizzaofen gebaut. In dem so entstandenen Hohlraum soll später das zum Backen benötigte Holz eingelagert werden. Ein weiterer Teil der Gruppe kümmerte sich um die Pflege der Beete. Neben der Arbeit auf der Farm, die uns viel Vergnügen bereitet, ist es für uns auch etwas Besonderes, dass wir mit den israelischen Schulkindern aus verschiedenen Klassenstufen in Kontakt kommen können.
Nachdem wir wieder ein unglaublich leckeres Mittagessen genießen durften, welches zum Großteil aus Zutaten bestand, die auf der Farm angebaut worden sind, fuhren wir mit dem Bus in die alte Kreuzfahrerstadt Akko. Dabei begleitete uns ein junger Mann, der momentan seinen Freiwilligendienst auf der Farm absolviert und bereits auf der Fahrt im Bus sein humoristisches Talent bewies. In Akko angekommen, besuchten wir zuerst den arabischen Basar, den wir in kleinen Gruppen in Eigenregie erkunden durften. Überall roch es nach exotischen Gewürzen, überall wurden frisches Obst und arabische Süßigkeiten angepriesen. Nach dieser Erkundungstour zeigte uns unser Begleiter die Seemauer aus dem 12. Jahrhundert, die uns direkt zu einem schwarz-weiß gestreiften Leuchtturm führte. Wir schlenderten auf der Seemauerpromenade – und Teile unserer Gruppe auch auf der Seemauer. Wie bereits gestern in Ma’alot überraschte es uns, dass die drei monotheistischen Religionen auf so engem Raum friedlich nebeneinander existieren und ihre Gotteshäuser in Sichtweite zueinander haben können. In keinem Moment hatten wir hier das Gefühl, in eine auch nur annähernd bedrohliche Situation geraten zu können. Am Ende des Stadtrundgangs wartete dann noch eine Überraschung auf uns: die Fahrt mit einem Speedboot. Von lauter Techno Musik und Schreien begleitet, bekam hier der Ausdruck „Luftsprünge machen“ mal eine ganz andere Bedeutung. Mit Kribbeln im Bauch und zitternden Knien verließen wir das Boot und Akko.
Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren Gastfamilien, die gespannt unseren Erzählungen über die gesammelten Eindrücke lauschten.